Eine Sammlung von Gedichten über Pflanzen, Blumen & Bäume aus Feld, Wald, Wiese, Garten ...
Flucht (In der Freie will ich leben) - Karl Lappe
Siehe auch:
- Naturlyrik - Schöpfung, Elemente, Sterne - Sonne, Mond, Wind, Wetter, Stadt, Land, Fluss.
Aus der Flora
Flora bezeichnet die gesamte Pflanzenwelt einer bestimmten Region oder Zeit, im Allgemeinen die natürlich vorkommenden (einheimischen) Pflanzen.
Die Bezeichnung Flora leitet sich vom lateinischen Namen Flora, der römischen Göttin der Blumen und der Jugend, ab.
Die Metamorphose der Pflanzen
Die Elegie (Klagegedicht) "Die Metamorphose der Pflanzen" (1799) ist ein zentrales Werk aus Goethes klassischer Zeit. Vor den Augen des Lesers entfaltet sich der Idealtyp einer Pflanze nach der Gesetzlichkeit der Metamorphose, die Goethe auch auf Tiere und Menschen übertrug.
Dies war seine letzte Elegie in antiken Versen und wurde durch das Lehrepos "De rerum natura" des römischen Dichters Lukrez angeregt. Von dem Vorbild abweichend, verwendet Goethe nicht ausschließlich Hexameter, sondern das aus Hexameter und Pentameter bestehende elegische Distichon und schließt damit an die vorangegangenen Römischen Elegien an.
Dich verwirret, Geliebte, die tausendfältige Mischung
Dieses Blumengewühls über dem Garten umher;
Viele Namen hörest du an, und immer verdränget
Mit barbarischem Klang einer den andern im Ohr.
Alle Gestalten sind ähnlich, und keine gleichet der andern;
Und so deutet das Chor auf ein geheimes Gesetz,
Auf ein heiliges Rätsel. Oh, könnt ich dir, liebliche Freundin,
Überliefern sogleich glücklich das lösende Wort!
Werdend betrachte sie nun, wie nach und nach sich die Pflanze,
Stufenweise geführt, bildet zu Blüten und Frucht.
Aus dem Samen entwickelt sie sich, sobald ihn der Erde
Stille befruchtender Schoß hold in das Leben entläßt
Und dem Reize des Lichts, des heiligen, ewig bewegten,
Gleich den zärtesten Bau keimender Blätter empfiehlt.
Einfach schlief in dem Samen die Kraft; ein beginnendes Vorbild
Lag, verschlossen in sich, unter die Hülle gebeugt,
Blatt und Wurzel und Keim, nur halb geformet und farblos;
Trocken erhält so der Kern ruhiges Leben bewahrt,
Quillet strebend empor, sich milder Feuchte vertrauend,
Und erhebt sich sogleich aus der umgebenden Nacht.
Aber einfach bleibt die Gestalt der ersten Erscheinung;
Und so bezeichnet sich auch unter den Pflanzen das Kind.
Gleich darauf ein folgender Trieb, sich erhebend, erneuet,
Knoten auf Knoten getürmt, immer das erste Gebild.
Zwar nicht immer das gleiche; denn mannigfaltig erzeugt sich,
Ausgebildet, du siehst's, immer das folgende Blatt,
Ausgedehnter, gekerbter, getrennter in Spitzen und Teile,
Die verwachsen vorher ruhten im untern Organ.
Und so erreicht es zuerst die höchst bestimmte Vollendung,
Die bei manchem Geschlecht dich zum Erstaunen bewegt.
Viel gerippt und gezackt, auf mastig strotzender Fläche,
Scheinet die Fülle des Triebs frei und unendlich zu sein.
Doch hier hält die Natur, mit mächtigen Händen, die Bildung
An und lenket sie sanft in das Vollkommnere hin.
Mäßiger leitet sie nun den Saft, verengt die Gefäße,
Und gleich zeigt die Gestalt zärtere Wirkungen an.
Stille zieht sich der Trieb der strebenden Ränder zurücke,
Und die Rippe des Stiels bildet sich völliger aus.
Blattlos aber und schnell erhebt sich der zärtere Stengel,
Und ein Wundergebild zieht den Betrachtenden an.
Rings im Kreise stellet sich nun, gezählet und ohne
Zahl, das kleinere Blatt neben dem ähnlichen hin.
Um die Achse gedrängt, entscheidet der bergende Kelch sich,
Der zur höchsten Gestalt farbige Kronen entläßt.
Also prangt die Natur in hoher, voller Erscheinung,
Und sie zeiget, gereiht, Glieder an Glieder gestuft.
Immer staunst du aufs neue, sobald sich am Stengel die Blume
Über dem schlanken Gerüst wechselnder Blätter bewegt.
Aber die Herrlichkeit wird des neuen Schaffens Verkündung;
Ja, das farbige Blatt fühlet die göttliche Hand,
Und zusammen zieht es sich schnell; die zärtesten Formen,
Zwiefach streben sie vor, sich zu vereinen bestimmt.
Traulich stehen sie nun, die holden Paare, beisammen,
Zahlreich ordnen sie sich um den geweihten Altar.
Hymen schwebet herbei, und herrliche Düfte, gewaltig,
Strömen süßen Geruch, alles belebend, umher.
Nun vereinzelt schwellen sogleich unzählige Keime,
Hold in den Mutterschoß schwellender Früchte gehüllt.
Und hier schließt die Natur den Ring der ewigen Kräfte;
Doch ein neuer sogleich fasset den vorigen an,
Daß die Kette sich fort durch alle Zeiten verlänge
Und das Ganze belebt, so wie das Einzelne, sei.
Wende nun, o Geliebte, den Blick zum bunten Gewimmel,
Das verwirrend nicht mehr sich vor dem Geiste bewegt.
Jede Pflanze verkündet dir nun die ew'gen Gesetze,
Jede Blume, sie spricht lauter und lauter mit dir.
Aber entzifferst du hier der Göttin heilige Lettern,
Überall siehst du sie dann, auch in verändertem Zug.
Kriechend zaudre die Raupe, der Schmetterling eile geschäftig,
Bildsam ändre der Mensch selbst die bestimmte Gestalt!
O gedenke denn auch, wie aus dem Keim der Bekanntschaft
Nach und nach in uns holde Gewohnheit entsproß,
Freundschaft sich mit Macht aus unserm Innern enthüllte,
Und wie Amor zuletzt Blüten und Früchte gezeugt.
Denke, wie mannigfach bald die, bald jene Gestalten,
Still entfaltend, Natur unsern Gefühlen geliehn!
Freue dich auch des heutigen Tags! Die heilige Liebe
Strebt zu der höchsten Frucht gleicher Gesinnungen auf,
Gleicher Ansicht der Dinge, damit in harmonischem Anschaun
Sich verbinde das Paar, finde die höhere Welt.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832

Meister Bertram: "Erschaffung der Pflanzen". Es handelt sich um ein Detail aus dem Grabower Altar (7,3 Meter breit und 2,8 Meter hoch) von Meister Bertram (um 1379-1383) und befindet sich in der Hamburger Kunsthalle. Dieses Werk ist ein Beispiel für die gotische Kunst und zeigt die Entstehung der Vegetation auf der Erde.
Gedichte über Bäume — Blätter — Blüten
Das Samenkorn
Ein Samenkorn lag auf dem Rücken,
Die Amsel wollte es zerpicken.
Aus Mitleid hat sie es verschont
Und wurde dafür reich belohnt.
Das Korn, das auf der Erde lag,
Das wuchs und wuchs von Tag zu Tag.
Jetzt ist es schon ein hoher Baum
Und trägt ein Nest aus weichem Flaum.
Die Amsel hat das Nest erbaut;
Dort sitzt sie nun und zwitschert laut.
Joachim Ringelnatz, 1883-1934
Gedichte über Früchte
Einkehr - Ludwig Uhland
Herr von Ribbeck zu Ribbeck im Havelland - Theodor Fontane
Erdbeersträuchlein - Friedrich Rückert
Die Erdbeeren - Johann Gottfried Herder
Lob der schwarzen Kirschen - Anna Louisa Karsch
Feld, Wald, Wiese, Moor
Arm
Kräutchen - Jochim Ringelnatz
Brennessel, verkanntes Kräutlein -
Heinrich Hoffmann
Kartoffellied - Matthias Claudius
Die
Vogelbeer`- Max Dauthendey
Die blaue
Kornblum wohnt versteckt - Max Dauthendey
Die letzte Kornblume -
Klabund
Die Ackerblumen - Karl Mayer
Butterblumengelbe Wiesen -
Christian Morgenstern
Die Vogelscheuche - Christian Morgenstern
Whose are the little
beds... - Emily Dickinson
Auf der Lichtung
Sommermittag auf dem Hochwald brütet,
Aber auf der Lichtung treu behütet
Vom Geflechte dunkler Brombeerranken,
Wachen auf des Waldes Lichtgedanken.
Falter sind es, die so farbenprächtig,
Auf der Lichtung, sonnig halb und nächtig,
Diese Brombeerblüten still umbeben,
Purpurdisteln geistergleich umschweben.
Sagt mir an ihr stillen Geisterfalter
Auf der Lichtung: Wie viel Zeitenalter
Ihr im Banne laget bei den Toten,
Eh ihr wurdet solche Wunderboten?
Christian Wagner, 1835-1918
Gedichte über Mohn

Klatschmohn (Papaver rhoeas; auch Kornrose oder "rote Mohn") ist eine einjährige Pflanze aus der Gattung der Mohngewächse und der Familie der Mohngewächse. Er wird bis zu 80 Zentimeter hoch und blüht von Juni bis August mit meist leuchtend roten Blüten.
Der Mohn -
Ludwig Uhland
Mohnblumen -
Hermann Löns
Dort
wucherte Mohn - Max Dauthendey
Schlaf-Mohn - Rainer Maria Rilke
Die Trauben und der Wein
Trauben können rot, schwarz, violett, gelb, grün, orange und rosa sein. „Weiße Trauben“ sind von Natur aus grün. Weintrauben werden hauptsächlich zur Herstellung von Wein aus dem vergorenen Saft verwendet (in diesem Fall spricht man von Keltertrauben). Wein entsteht im Laufe des Herstellungsprozesses durch alkoholische Gärung. Dabei werden durch Stampfen oder Pressen (Kelter) aus den Weinbeeren Moste oder Maischen hergestellt, die anschließend zu Wein vergoren werden.

Weinrebe mit Weintrauben: Botanisch gesehen handelt es sich bei der Form des Fruchtstandes mit verzweigten Seitenachsen jedoch nicht um eine Traube, sondern um eine Rispe. In der Fachsprache des Weinbaus werden die Blütenstände Gescheine genannt.
Die Rispe (Panicula) hat entlang ihrer Hauptachse, der so genannten Rispenspindel, Seitenachsen, die zur Basis hin zunehmend unregelmäßig verzweigt und mit Einzelblüten besetzt sind.
Die Veltlinertraube - Conrad
Ferdinand Meyer
Zur Weinlese - Novalis
Trauben, die ess`
ich gern - August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Der beste Wein - Heinrich Seidel
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