GedichteGedichte

Gedichte über das Leben, menschliche Eigenschaften, der Mensch als Individuum
Lebensläufe, Lebenswege des Menschen, sein Dasein, seine Arbeit, sein Vergnügen,
etc.

[Auf der Suche nach Gott]
Gedichte  in spanischer Sprache der Mystikerin: Teresa Sánchez de Cepeda y Ahu-mada
Vor der Schönheit Gottes: Seele, suche dich in mir, und mich in dir. - Theresia von Avila
mit Verweisen auf Fundstellen weiterer Gedichte und Übersetzungen

Wie das Leben so spielt ... Wesenszüge, Launen des Menschen:
Schicksalhaftes, Freude, Leid, Glück, Unglück, Pech, Trauer, Trost, Erfahrungen etc.

Das Leben

Es ist ein toller Reigen
Und ein tolle Welt,
Der eine kann nur steigen,
Wenn schon der andre fällt.

Im Land auf einer Reise
Sah ich viel Brunnen stehn,
Den alten Eimer leise
Drin auf- und niedergehn

Und fuhr die Brunnenstange
Empor ein gutes Stück -
Der Eimer seufzte bange
Und ging zum Grund zurück.

Und ward er stolz nach droben
Zum Licht zurückgelenkt,
Hat traurig sich von oben
Der Brunnenschaft gesenkt ...

Das ist so ganz das Leben,
Der wechselvolle Lauf,
In stetem Wandel schweben
Auch wir hinab, hinauf.

Das Steigen und das Fallen
Zeigt, wie zu jeder Frist,
Der Wechsel nur von allem
Allein beständig ist.

Doch hat trotz aller Schauer
Das Gleichnis mich erfrischt:
In seine trübe Trauer
Ist auch ein Trost gemischt.

Der Trost, der mir im Herzen
Wie Ostersonne glüht:
Daß oft aus meinen Schmerzen
Des andern Glück erblüht. - Carl Busse, 1872-1918

Der Baum des Lebens - Friedrich Rückert
Das Lied von der Glocke - Friedrich von Schiller
Leben - Karl Henckell
Lebensfahrt - Heinrich Heine
Die zwei Gesellen - Joseph, Freiherr von Eichendorff
Bruder Liederlich - Detlev von Liliencron
Lebenspflichten - Ludwig Heinrich Christoph Hölty
Jene kleinsten ehrlichen Artisten - Joachim Ringelnatz
Einsambkeit - Andreas Gryphius
An die Einsamkeit - Johann Timotheus Hermes
Einsamkeit - Rainer Maria Rilke
Es ist alles eitel - Andreas Gryphius
Vanitas - Nikolaus Lenau
Verschwiegenheit - Johann Wolfgang von Goethe
Hoffnung - Friedrich von Schiller
Sehnsucht - Sissi - Kaiserin Elisabeth von Österreich, Königin von Ungarn
Zufriedenheit mit seinem Zustande - Christian Fürchtegott Gellert
Die Zufriedenheit - Johann Martin Miller
Die Zufriedenheit - Christian Felix Weiße
Gelassenheit - Christian Fürchtegott Gellert
Lob der Faulheit - Gotthold Ephraim Lessing
Chartres - Joachim Ringelnatz
Ich kam in eine große Stadt - Friedrich Martin Bodenstedt
In der Fabrik - Hedwig Dransfeld
Badetag - Kurt Tucholsky
Mein Wannenbad - Joachim Ringelnatz
Intérieur - Alfred Lichtenberg
Ruf zum Sport - Joachim Ringelnatz
All the world`s a stage... - William Shakespeare
Hamlet - William Shakespeare

ich saz ûf eime steine - Walther von der Vogelweide

Mein Leben

Mein ganzes Leben war ein traurig Irren,
Nach Lieb‘ und Glück ging ich als Kind schon aus,
Gleich Faltern sah ich sie verlockend schwirren,
Die hin und wieder ruhn auf Blumen aus;
Sie lockten mich bis hin zum späten Abend,
Doch als der Nebel stieg, der Höhen Rauch,
Versanken sie, in Blumen sich begrabend,
Und meine Hand griff in den Dornenstrauch.

Nun bin ich müde, rühre keinen Finger,
Lieg‘ auf dem Rasen, den der Reif schon netzt,
Da seh ich wieder diese schönen Dinger,
Doch keines sich auf Blumen niedersetzt.
Sie schweben hoch und höher, jetzt entschwinden
Sie gänzlich meinem feuchtgewordnen Blick.
Die Blätter fallen von den Kirchhofslinden
Und flüstern leis‘; nur oben wohnt das Glück! - Johanna Ambrosius, 1854-1939