Greift nur hinein in`s volle Menschenleben!
Ein jeder lebt`s, nicht vielen ist`s bekannt,
Und wo ihr`s packt, da ist`s interessant.
(Faust / Vorspiel auf dem Theater)
- Johann Wolfgang von Goethe
Gedichte über die Menschheit
Hymne an die Menschheit - Friedrich Hölderlin
Gedichte über den Mensch, seine Identität und Wesenheit - Körper, Geist und Seele
Du weißt, daß dein Körper des immerwährenden, unausgesetzten Stoffwechsels bedarf. Deine Seele ebenso. Weißt du auch das? Hast du noch nicht ihren Hunger, ihren Durst beachtet? Gieb ihr, was ihr nöthig ist, aber nicht Lüge anstatt Wahrheit und nicht Finsterniß anstatt Licht! Die Seele des Menschen ist nach ihrem Wesen nichts als Gottesliebe. Beginnt der Geist des Menschen, diese Liebe zu empfinden, so sagt er, weil er sie nicht begreift: "Ich glaube", anstatt: "Ich liebe!" - (Karl Friedrich May, 1842-1912)
Prometheus -
Johann Wolfgang von Goethe
An die Parzen - Friedrich Hölderlin
Adam und Eva - Rainer Maria Rilke
Der Mensch - Friedrich Hölderlin
Gottlob! daß ich
auf Erden bin - Novalis
Der
Mensch - Matthias Claudius
An Agathon - Novalis
Zur Teleologie - Heinrich Heine
Sonett der Seele - Hugo
von Hofmannsthal
Seele des Lebens - Georg Trakl
Der Mensch - Karl Friedrich May
Über Menschenkenntnis
"Seid ihr nicht wie die Weiber, die beständig
Zurück nur kommen auf ihr erstes Wort,
Wenn man Vernunft gesprochen stundenlang!
- Des Menschen Taten und Gedanken, wißt!
Sind nicht wie Meeres blindbewegte Wellen.
Die innre Welt, sein Mikrokosmus, ist
Der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen.
Sie sind notwendig, wie des Baumes Frucht,
Sie kann der Zufall gaukelnd nicht verwandeln.
Hab ich es Menschen Kern erst untersucht,
So weiß ich auch sein Wollen und sein Handeln."
- Friedrich von Schiller
(Wallenstein zu Illo und Terzky)
Allzumenschliches
Der weise Schopenhauer spricht -
und gern betret` ich seine Spur:
"Ein jedes Menschenangesicht
ist ein Gedanke der Natur."
Es folgt daraus das eine nur,
wenn man dem Worte Glauben schenkt:
Daß auch die ewige Natur
mehr Dummes als Gescheites denkt. — (Oskar Blumenthal)
Gedichte über Schönheit, Körper und Körperteile des Menschen
Schönheit
Gesichtszüge, welche die Geheimnisse unserer Seele enthüllen,
Verleihen dem Gesicht Schönheit und Anmut,
Selbst wenn diese seelischen Geheimnisse schmerzlich und leidvoll sind.
Gesichter hingegen, die - Masken gleich - verschweigen, was in ihrem Innern vorgeht,
Entbehren jeglicher Schönheit, selbst wenn ihre äußeren Formen vollkommen symmetrisch und harmonisch sind. Ebenso wie Gläser unsere Lippen nur anziehen,
Wenn durch das kostbare Kristall die Farbe des Weines hindurchschimmert.
- Khalil Gibran, 1883-1931
Männer haben eine breite Brust
und schmale Hüften,
darum haben sie auch Verstand.
...
Die Weiber haben schmale Brüste,
breite Schenkel und einen breiten Hintern,
darauf sie sollen still sitzen.
- Martin Luther, 1483-1546
Das Auge
Die Welt ist eine große Seele
Und jede Seele eine Welt;
Das Auge ist der lichte Spiegel,
Der beider Bild vereinigt hält.
Und wie sich dir in jedem Auge
Dein eignes Bild entgegenstellt,
So sieht auch jeder seine Seele,
Sei eignes Ich nur in der Welt.
- Friedrich Emil Rittershaus, 1834-1897
Du hast... - Karl Friedrich May
Dein Auge - Karl Friedrich May
Ein graues Auge - Friedrich
von Bodenstedt
Gott nur siehet das Herz.— Drum eben, weil Gott nur das Herz sieht,
sorge, daß wir doch auch etwas Erträgliches sehn! —Friedrich
von Schiller
Menschliches
Elende - Andreas Gryphius
Der Wechsel menschlicher
Plagen - Quirinius Kuhlmann
Wo ist der Mensch, den... -
Joachim Ringelnatz
Die Zauberin im Walde -
Joseph, Freiherr von Eichendorff
Begegnung in der Kastanienallee - Rainer
Maria Rilke
In der Kunstausstellung -
Ada Christen
À la musique -
Arthur Rimbaud - Bei der Musik
Der Sänger - Johann Wolfgang
von Goethe
Der Leiermann - Wilhem Müller
Das
Karussell - Rainer Maria Rilke
chevaux de bois - Paul Verlaine
Einen Menschen wissen... -
Marie von Ebner-Eschenbach
An die Freunde - Theodor Storm
Gern schließ`ich
einmal meine Türen - Theodor Storm
Sie
war ein Blümlein... - Wilhelm Busch
Puppen - Ernst Stadler
Old Meg she was a Gipsey - John Keats
Der alte und der junge
Wein - Gotthold Ephraim Lessing
Trinklied - Zu Klingenberg am Maine
- Achim von Arnim
Der Talisman des Weines -
Friedrich Rückert
Drei Zechsprüche - Friedrich
Rückert
Der
Trinker - Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Der Angetrunkene - Alfred
Lichtenstein
Das Lied vom blonden
Korken - Christian Morgenstern
Der Seriöse - Joachim Ringelnatz
Wüstes
Schimpfen eines Wirtes - Alfred Lichtenstein
Die Vagantenbeichte -
Carmina Burana
Meditation - Joachim Ringelnatz
Trost - Karl Friedrich May
Der Himmel hat eine Träne geweint - Friedrich Rückert
Der Verdrüßliche -
Ludwig Bechstein
Wer Bildung hat, der ist empört - Wilhelm Busch
Elégie - Albert Samain
Une douceur splendide
et sombre - Albert Samain
und: ...früher wie heute aktuell ... immer und überall:
Gedichte über die ´moderne Zeit`
-
über Beeinflussung, Verführung, Politik, Macht, Geld, Mode...
Manche freilich - Hugo
von Hofmannsthal
Heutige Weltkunst - Friedrich
von Logau
"Wenige Menschen denken, und doch wollen alle entscheiden"
(
Friedrich II. der Große, König von Preußen, 1712-1786)
Wer die WAHL hat, hat die Qual:
Schmeicheleien rund um die ´Stimme`— von La Fontaine — nicht
von Oskar! ;-)
Der Fuchs und der Rabe - Le
corbeau et le renard —
...und... Ihre ´Stimme`?
Die Wahlesel - Heinrich Heine
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn,
Verstand ist stets bei wen`gen nur gewesen
Bekümmert sich ums ganze, wer nichts hat?
-
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen;
Der Staat muß untergehn, früh oder spät;
Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.
Friedrich von Schiller (Sapieha/ Demetrius)
—
Resignation
Es gibt noch Leute, die sich quälen,
Aus denen sich die Frage ringt:
Wie wird der Deutsche nächstens wählen?
Wie wird das, was die Urne bringt?
Die Guten! Wie sie immer hoffen!
Wie macht sie doch ein jedes Mal
Der Ausfall neuerdings betroffen!
Als wär' er anders, wie normal!
Wir wissen doch von Adam Riese,
Dass zwei mal zwei gleich vieren zählt.
Und eine Wahrheit fest wie diese
Ist, dass man immer Schwarze wählt.
Das Faktum lässt sich nicht bestreiten,
Auch wenn es noch so bitter schmeckt.
Doch hat das Übel gute Seiten:
Es ruhet nicht auf Intellekt.
Man muss die Sache recht verstehen;
Sie ist nicht böse, ist nicht gut.
Der Deutsche will zur Urne gehen,
So wie man das Gewohnte tut.
Wer hofft, dass es noch anders würde,
Der täuscht sich hier, wie überall.
Die Schafe suchen ihre Hürde,
Das Rindvieh suchet seinen Stall.
Ludwig Thoma, 1867-1921
—
Die Wanderratten - Heinrich
Heine
Reklame - Joachim Ringelnatz
Gold - Joachim Ringelnatz
...und wird die Welt auch
noch so alt... - Carl Spitzweg
À la mode - Johann Michael
Moscherosch
Der Rubel auf Reisen - August
von Platen
Geld regiert die Welt - Johann
Michael Moscherosch
Die Macht des Geldes wirkt auf den Menschen genau wie jede andere irdische
Macht: wohlthätig, so lange er sie beherrscht,
verderblich aber, sobald er ihr zu gehorchen beginnt. (Karl Friedrich May, 1842-1912)
Das ist ein Jagen auf dieser Erden
nach Rang und Würden und gleißendem Schein...
im hitzigen Fieber, etwas zu werden,
versäumen die Toren, etwas zu sein.— (Oskar Blumenthal)
und ein Beitrag zur aktuellen Migrationsdebatte:
Orient und Okzident
Sein und Schein - Wilhelm Busch
Das ist ein
häßliches Gebrechen - Oskar Blumenthal
Für alle, die sich "nicht getroffen" fühlen (sollten),
hat Kurt Tucholsky noch ein Gedicht bereit:
Denen, die sich nicht getroffen fühlen
Er wohnt am Rand der reichen Leute,
verkehrt mit Adel und heißt Schmidt.
Den Schlips von morgen trägt er heute
und fährt in fremden Autos mit.
Er lebt in einem ihm fremden Stile –
Fauler Kopp!
Fauler Snob!
Aber davon gibts viele.
Er selbst hat nur ein kleines Zimmer,
als Untermieter bei Frau Schay.
Doch geht er aus, dann tut er immer,
als wär er aufgewachsen bei.
Von der Socke bis zum gescheitelten Haar:
es ist alles nicht wahr - es ist alles nicht wahr!
Er ist so gerne eingeladen:
er reckt an Kaufmann und Bankier.
Er weiß, am Lido muß man baden,
er grüßt im Ritz den Herrn Portier.
Er nassauert elegant und beflissen
vor fremden Kulissen.
Was er auch hat, das hat er gratis.
Er läuft mit der Society.
Er kennt die feinsten Cocktail-Parties.
Nur seine Lage kennt er nie.
Bald kunstgewerblicher Friseur,
bald Redakteur ...
so sehn wir ihn gestern, morgen und heute:
ein Affe.
Ein Affe der reichen Leute.
Kurt Tucholsky, 1890-1935
Siehe auch:
- Gedichte über Menschen & Menschheit
- Gedichte über Glauben und Religion
- Gedichte über Krieg
- Gedichte über Freiheit
- Gedichte über Schicksal
- Gedichte über Glück