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Gedichte - Gebete - Religiöses

Die Weltweisen - Friedrich Schiller
Die Worte des Glaubens - Die Worte des Wahns - Friedrich Schiller

Die Lehrer sind im Streit, womit hier auf der Erde
Am würdigsten gesucht das Antlitz Gottes werde.
Die einen: Ehren soll man Gott mit Opfergaben,
Im Dienste, welchen wir von unsern Vätern haben.
Die andern: Loben soll man ihn mit guter That,
Wozu er Kraft verliehn und Trieb zum Guten hat.
Die dritten: suchet ihn in heiliger Gesinnung,
Gesammelten Gemüts Weltsinnenlustentrinnung.
Die vierten sagen: Gott hat nur, wer ihn erkennt;
Die Wissenschaft allein ist Gotteselement.
Ich aber sage dir: Mit jedem von den vieren
Magst du ihn suchen hier, und wirst ihn nicht verlieren.
Wer ihm die Gaben weiht, genießet seiner Gaben;
Wer durch ihn Gutes thut, wird im Gemüt ihn haben.
Mit ihm ist ungestört, wer von der Welt sich trennt,
Und Eines ist mit ihm, wer ihn als Eins erkennt. - Friedrich Rückert, 1788-1866

Die Sonne siehst du nur durch Sonnenlicht,
So schaust du Gott durch Gott, durch andres Mittel nicht.
Die Sonne, die das Licht, die Welt zu sehn, dir spendet,
Siehst du ihr Angesicht, bist du davon geblendet.
Und so im Menschengesit erlischt, was in ihm denkt,
Wenn er sein Denken dreist im höchsten Geist versenkt.
Mußt du die Sonne sehn? sieh Fluren sonnerhellt;
Und willst du Gott sehn, sieh die gotterfüllte Welt.
Der Sonne echte Kraft siehst du im Schmelz der Flur,
Und Gott, den du nicht siehst, in seinen Werken nur. - Friedrich Rückert, 1788-1866

Religion

Arabisch heißet Dien Religion von Dienen,
Denn nicht zum Herrschen ist sie auf der Welt erschienen.
Religion, so lang sie dienstbar ist auf Erden,
Der Menschheit dienet sie zum Trost in den Beschwerden.
Da ist sie Gottedienst ohn` äußern Prunk und Braus;
Sobald sie herrschend wird, wird eitler Weltdienst draus.

Glaube

Ein jeder Glaube hält sich für den einzig wahren,
Und seine Kraft kann er auch so nur offenbaren,
Der einzig wahre nur ist er an seinem Ort,
Nicht minder aber wahr sind andre hier und dort.
Was hat denn nun ein Mensch vom Glaubenswort zu halten?
Das seinige für wahr an seinem Ort zu halten.
Sohn, halt an deinem Ort an deinem Glaubenswort,
Und laß am ihrigen die andern halten dort.

aus: Weisheit des Brahmannen - Friedrich Rückert, 1788-1866

Evangelien

Kannst du noch beten? - Karl Friedrich May
Ich bitte nicht um süsses Glück der Erde... - Charlotte Sophie Sidonie Seidel
Liebe, die des Herzens Mängel...  - Charlotte Sophie Sidonie Seidel
Am fünften Sonntage nach Ostern - Annette von Droste-Hülshoff
Ich bete an die Macht der Liebe - Gerhard Tersteegen
Mich dir anzuschmiegen unzertrennlich - Gertrud von Helfta, deutsche Mystikerin

und zum Schluss noch: ´Tipps und Ratschläge für`s Leben, Mahnung, Trost etc.`

An sich - Paul Fleming
Üb`immer Treu und Redlichkeit - Ludwig Heinrich Christoph Hölty
Geh! gehorche meinen Winken - Johann Wolfgang von Goethe
Breite und Tiefe - Friedrich Schiller
If - Rudyard Kipling
...ein guter Rat - Aleksandr Sergeevič Puškin
Ne dites pas : la vie est un joyeux festin ... - Jean Moréas
Fühl alle Lust, fühl alle Pein - Jakob Michael Reinhold Lenz
Beherzigung - Johann Wolfgang von Goethe
Überlaß es der Zeit - Theodor Fontane
Diplomatischer Rat - Franz Grillparzer
Bedachtsamkeit - Karl Friedrich May
Sei weise! - Karl Friedrich May
Hab Sonne im Herzen - Cäsar Flaischlen

Gott gebe dir an dir ein stilles Wohlgefallen,
Ein innigfreudiges in seiner Gnade Wallen;
Ein heiliges Gefühl, daß du ihm angehörest,
Und seine Ordnungen, die ewigen, nicht störest;
Ein hebendes Gefühl, das du auf rechten Wegen
Mit rechten Kräften strebst dem rechten Ziel entgegen;
Nicht Selbstgefälligkeit, sich andern überhebend,
Nicht Ungeselligkeit, in enger Dumpfheit strebend;
Durch Selbstgenügsamkeit in deiner eignen Weise,
Und Seelenfügsamkeit in deinem Schicksalskreise;
Und Selbstzufriedenheit, mit aller Welt in Frieden,
Weltabgeschiedenheit, von Gott nur ungeschieden. - Friedrich Rückert, 1788-1866

 

 

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