Bedauerniss
Ach, dass vieler Blumen Namen
Mir so unbekannt!
Viele stehn schon bald in Samen,
Die ich nie genannt,
Und doch möchte‘ ich all der Lust,
Die enthüllt der Erde Brust,
All der Schönheit, unvermessen,
Auch im Kleinen nie vergessen. —
Karl Mayer, 1786-1870; Aus der Sammlung Blüten und Blumen
Blumen - Ludwig Tieck
Die Blumen - Friedrich Schlegel
Die Blumen - Ludwig Tieck
Schneeglöckchen -
Joseph Freiherr von Eichendorff
Anemonen
Sag, woher kommen
Die schönen, die frommen,
Die Tausend und Abermillionen
Weißgekleideter Anemonen?
"Wir sind die Kindlein, die abgeschieden
So frühe hienieden;
Nun wohnen wir oben
Im Vaterhause da droben."
Was tut ihr nun hier
Im Waldesrevier,
Ihr lieblichen Kleinen
Beim Frühlingserscheinen?
"Drum dürfen wir fort,
Jedes an seinen Heimatort;
Auf Ostern da wird Vakanz gegeben,
Drei Wochen lang welch ein Freudenleben!"
"Und drum sind wir hier
Im Waldesrevier
Alles weiß gekleidet. Mägdlein wie Söhnlein
Mit goldenen Krönlein."
Christian Wagner, 1835-1918
primula
veris - Nikolaus Lenau
Blumen und Sterne - Karl Friedrich
von Gerok
Ein Veilchen
blühte still verborgen - Herrmann von Gilm zu Rosenegg
Die blauen Frühlingsaugen -
Heinrich Heine
Das Veilchen und
der Schmetterling - Nikolaus Lenau
Aurikelchen - Richard Dehmel
Daffodils -
William Wordsworth
She dwelt
among the untrodden ways - William Wordsworth
Die Traubenhyazinthe -
Barthold Heinrich Brockes
Sonnenblumen -
Max Dauthendey
Die Sonnenblume - Theodor Däubler
Blaue
Hortensie - Rainer Maria Rilke
Die
kleinen schwachblauen Vergißmeinnicht - Max Dauthendey
Männertreu - Hermann Löns
Nachtduftende Orchis - Christian
Wagner
Die
gelb` und roten Dahlien spiegeln sich - Max Dauthendey
Schwertlilien - Francisca Stoecklin
Anemonen am Ostersamstag
Wie die Frauen
Zions wohl dereinst beim matten Grauen
Jenes Trauertags beisammen standen,
Worte nicht mehr, nur noch Tränen fanden;
So noch heute,
Stehen als in ferne Zeit verstreute
Bleiche Zionstöchter, Anemonen,
In des Nordens winterlichen Zonen:
Vom Gewimmel
Dichter Flocken ist er trüb der Himmel;
Traurig stehen sie die Köpfchen hängend,
Und in Gruppen sich zusammendrängend.
Also einsam,
Zehn und zwölfe hier so leidgemeinsam,
Da und dort verstreut auf grauer Öde,
Weiße Tüchlein aufgebunden Jede.
Also trauernd,
Innerlich vor Frost zusammenschauernd,
Stehn alljährlich sie als Klagebildnis,
In des winterlichen Waldes Wildnis.
Christian Wagner, 1835-1918
Siehe auch: