GedichteGedichte

Herbstgefühl - Johann Wolfgang von Goethe
Das erste Herbstblatt - Max Dauthendey
Schön im goldnen Ährenkranz - Friedrich Rückert
Fülle - Conrad Ferdinand Meyer
Weinlese - Ernst Stadler

Herbstbeginn

Herbststimmung

Es wird schon recht bedenklich kühle,
Und schwächlich sind die Sonnenstrahlen,
Die zitternd auf dem Bürgersteige
Fast buttergelbe Kringel malen.

Das Laub wird täglich gelb und gelber;
Allmählich fällt es von den Bäumen,
Und jeder, der nur halb gebildet,
Muß Angesichtes dessen träumen.

Das Alter naht im raschen Laufe,
Und alles Sträuben ist vergebens;
Die Haare bleichen und verschwinden.
So ist Natur ein Bild des Lebens.

Ja, ja, es füllen sich die Herzen
Mit sonderbarer Todesahnung.
Und was wir in den Straßen sehen,
Ist auch nur eine leise Mahnung.

Die Witwen kommen von den Gräbern,
Die sie mit aller Liebe schmückten,
Man sieht die Spuren ihrer Tränen,
Die sie im schönen Aug' zerdrückten.

Man fühlt beim Anblick solcher Szenen
Den ganzen Frost der Lebenslage,
Und die verhängnisvolle Kürze
Der uns beschiednen Erdentage.

Ludwig Thoma, 1867-1921

Nun lass den Sommer gehen - Joseph von Eichendorff
Abend im Frühherbst - Maria Luise Weissmann

Herbstgefühl - Friedrich Karl von Gerok
Herbstlied - Ludwig Tieck
Blätterfall - Christian Morgenstern
Die Blätter fallen - Rainer Maria Rilke
Ein jedes Blatt zur Erde will - Max Dauthendey
Rausche, Laub - Klabund

Der bunte Herbst ist da

Mein Eigentum - Friedrich Hölderlin
Herbst - Joseph Freiherr von Eichendorff
Herbst - Die Zauberei im Herbste - Joseph Freiherr von Eichendorff
Herbst - Nikolaus Lenau
Herbst - Detlev von Liliencron
Herbst - Theodor Storm
Der Herbst - Georg Heym
Im Herbst - Wilhelm Busch
Über die Heide - Theodor Storm

To autumn - John Keats
Chanson d` automne - Paul Verlaine

Herbsttag und Herbstnacht

Aus weißen Nebeln tauchen schwarze Bäume - Hermann Löns
Herbsttag - Christian Friedrich Hebbel
Herbsttag - Rainer Maria Rilke
Herbstmorgen - Theodor Fontane
Spaziergang am Herbstabend - Christian Friedrich Hebbel
Herbstnacht - Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Herbststimmung

Herbstgefühl

Grünen, Blühen, Duften, Glänzen,
Reichstes Leben ohne Grenzen,
Alles steigernd, nirgends stockend.
Selbst die kühnsten Wünsche lockend:

Ja, da kann ich wohl zerfließen,
Aber nimmermehr genießen;
Solche Flügel tragen weiter
Als zur nächsten Kirschbaum-Leiter.

Doch, wenn rot die Blätter fallen,
Kühl die Nebelhauche wallen,
Leis durchschauernd, nicht erfrischend,
In den warmen Wind sich mischend:

Dann vom Endlos-Ungeheuren
Flücht' ich gern zum Menschlich-Teuren,
Und in einer ersten Traube
Sieht die Frucht der Welt mein Glaube.

Friedrich Hebbel, 1813-1863

Der Herbst - Friedrich Hölderlin
Der Herbst II - Friedrich Hölderlin
Herbstsonne ist kalt gestiegen - Max Dauthendey
Herbstklage - Joseph von Eichendorff
Herbstwind - Heinrich Heine
Herbstlied - Freiherr Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Herbstraben - Max Dauthendey
Die letzte Wärme - Max Dauthendey
Jahreszeit - Georg Trakl
Verklärter Herbst - Georg Trakl
Im Weinland - Georg Trakl
Herbst des Einsamen - Georg Trakl
Sonniger Nachmittag - Georg Trakl
Herbst - Joachim Ringelnatz
Les colchiques - Guillaume Apollinaire

Die Geschichte vom fliegenden Robert

Wenn der Regen niederbraust,
wenn der Sturm das Feld durchsaust,
bleiben Mädchen oder Buben
hübsch daheim in ihren Stuben.
Robert aber dachte: Nein!
Das muss draußen herrlich sein!

Und im Felde patschet er
mit dem Regenschirm umher.
Hui, wie pfeift der Sturm und keucht,
dass der Baum sich niederbeugt!
Seht! Den Schirm erfasst der Wind,
und der Robert fliegt geschwind

durch die Luft so hoch, so weit.
Niemand hört ihn, wenn er schreit.
An die Wolke stößt er schon,
und er Hut fliegt auch davon.

Schirm und Robert fliegen fort
durch die Wolken immerfort.
Und der Hut fliegt weit voran,
stößt zuletzt am Himmel an.

Wo der Wind sie hingetragen,
ja, das weiß kein Mensch zu sagen.

Heinrich Hoffmannn, 1809-1894

 

Spätherbst - Herbstnebel - Spuren der Vergänglichkeit

komm in den totgesagten park und schau - Stefan George
Im nebelnden Abend - Max Dauthendey
Vergänglichkeit - Max Dauthendey
Allein gelassen bei Erinnerungen - Max Dauthendey

 

 

Siehe auch: