Frau und Mann - Geschlechterrollen, Eigenheiten, Eigenarten....
Es legte Adam sich im Paradiese schlafen;
da ward aus ihm das Weib geschaffen.
Du armer Vater Adam, du!
Dein erster Schlaf war deine letzte Ruh`. - Matthias Claudius
Unterschied Mann und Frau - Joachim Ringelnatz
Die Frau
Femmes, anges mortels, création divine, seul rayon dont la vie un moment
s'illumine.
Alphonse Lamartine,1790-1869
Brahma, Schöpfer alles Lebens,
Saß und sann im Weltenmai,
Sann und grübelte vergebens,
(seufzend:)
Wie das "W e i b" zu schaffen sei.
Denn als er den M a n n geschaffen,
Hatte seine Meisterhand
Alle festen alle straffen
Elemente schon verwandt.-
(Fragend:)
Wie das neue Werk beginnen,
Da kein Stoff mehr übrig war?
Erst nach langem, tiefem Sinnen,
Ward's ihm endlich offenbar:
(Tempo)
Und er nahm der Blume Sammet
Und den frommen Blick des Rehs
Und die Glut, die lodernd flammet,
Und den kalten Hauch des Schnees;
Nahm den schlanken Wuchs der Gerte
Und des Windes Flattersucht,
Und des Diamanten Härte
Und die Süßigigkeit der Frucht;
Nahm den zarten Schmelz vom Laube
Und den Flaum vom Sperlingskleid,
(weich:)
Das Gegirr der Turteltaube
(grausam:)
Und des Tigers Grausamkeit;
Und vom morgendlichen Rasen
Nahm er Tränenfluß des Taus,
Nahm die Furchtsamkeit des Hasen
Und die Eitelkeit des Pfaus;
Nahm vom Schilfe das Gezitter
Und des Vollmonds schwelllend Rund
Und des Sonnenstrahles Flitter
Und des Hähers Plappermund;
Nahm der Kletterpflanze Schlingen,
Nahm der Schlange Wellenleib,
(mit gewisser gläubiger Begeisterung:)
Und aus a l l e n diesen Dingen
Schuf der Weltenherr das - "W e i b". -
Und dem Manne zum Genossen
gab er es mit güt'gem Sinn;
(aufgeregt:)
Doch bevor ein Mond verflossen,
Trat der Mann vor Brahma hin,
(verlegen)
Und er sprach: O Herr, das Wesen,
Das du mir so gnadenvoll
Zur Gesellschaft hast erlesen,
Macht mich elend, macht mich toll.
Ach, es p l a p p e r t Tag'und Nächte,
Raubt mir S c h l a f und Z e i t und R u h ',
F o r d e r t viel, doch n i e das R e c h t e,
Stört und quält mich immerzu.
(verzweifelt:)
Es vergiftet mir mein Leben,
Es zertrümmert mir mein Glück
(flehend:)
D u , der mir das Weib gegeben,
Großiger Brahma, n i m m 's z u r ü c k !
(Erzählend:)
- Brahma tat nach seiner Bitte;
Doch nach einer Woche schon,
trat der Mann mit raschem Schritte
Wiederum vor seinen Thron.
(Furchtsam:)
"Herr", so sprach er scheu beklommen,
"Meines Jammers dich erbarm".
(Als sei es ihm selbst unverständlich:)
Seit mir dies Geschöpf genommen,
Ward mein Leben leer und arm.
(Sinnlich:)
Ach, gedenken muß ich täglich,
Wie dies Wesen tanzt'und sang,
Wie's mich ansah, herzbeweglich
Und mit weichem Arm umschlang,
Die geschmeidig sanften Glieder
Und das liebliche Gesicht.
(Bittend:)
Brahma, gib das Weib mir w i e d e r ,
(jauchzend:)
Meines Lebens Lust und Licht!"
(Erzählend:)
Brahma stillte sein Verlangen
Doch drei Tage kaum vergangen
Kam der Mann mit bleichen Wangen
Abermals zurück und sprach:
(zerknirscht:)
"Sieh mich, Herr, voll bitt'rer Reue!
Ach, ich war ein blinder Tor;
Seit das Weib mir ward aufs n e u e ,
Bin ich ä r m e r als zuvor.
(Entschlossener Trotz:)
Niemals wieder mich betrügen
Wird ihr Lächeln und ihr Kuß
(kleinlaut:)
Winzig klein ist das Vergnügen,
(bedeutungsvoll:)
Riesengroß ist der Verdruß.
Ach, mir blieb kein Hoffnungsschimmer;
Drum erhör'mich, großiger Gott;
(flehend:)
N i m m d a s W e i b m i r a b f ü r i m m e r ! "
(Streng, zornig:)
Brahma forsch: "Bin ich dein Spott?!
(Befehlend:)
Scher'dich heim! Für deine Klagen
Bleibt mein Ohr fortan verschanzt;
Lern's so gut es geht, ertragen,
Was Du nicht entbehren kannst."
(Seufzend:)
Traurig schlich der Mann von hinnen,
Und im Wandern seufzt'er bang':
"Großiger Brahma, nicht entrinnen
Werd' ich meinem Untergang.
Was du mir heraufbeschworen
Durch das Weib, verschmerz'ich nie;
B e i d e m a l bin ich v e r l o r e n -
M i t ihr - - - oder o h n e sie."
Luwig Fulda, 1862-1939
Die Schöpfung des Weibes - und... Der Schöpfer - Johann Wilhelm Ludwig Gleim ;-)
Das Hohelied - Heinrich Heine
Lockenstricke... - Hafis
Mann und Frau - Geschlechterrollen
- Friedrich Schiller
Die Macht des Weibes - Friedrich
Schiller
Das Land der Weiber -
Carl Leberecht Immermann
Ein Mädchen - Johann Wilhelm
Ludwig Gleim
Kaffee und Thee - Johann Wilhelm
Ludwig Gleim
An die Damen - Johann Wilhelm Ludwig
Gleim
Mägdlein,
schlag die Augen nieder - Clemens Brentano
Von Mädchen und
Rosen - Friedrich Hebbel
Über die Weiber -
Arthur Schopenhauer
Unsre deutsche Frau - Theodor
Fontane
Das Mädchen
mit den hellen Augen - Theodor Storm
Der Blusenkauf - Otto Reutter
Die schlimmste Frau - Gotthold
Ephraim Lessing
Xanthippe - Abraham a Santa Clare
Zwölf Freier möcht` ich haben - Friedrich Rückert
Ein Jüngling an die Jungfern
Ihr Jungfern, wenn ich sollte
So wie ich gerne wollte,
Ihr würdet sehn, ich wollte
Nicht anders, als ich sollte;
Denn dies wär, was ich sollte,
Was euer Wille wollte.
Friedrich von Logau, 1604-1655
—
Frauen und der Mond
Die achtundzwanzig Frauen des Mondes - Friedrich Rückert
Nach einer schläfrigen Vorlesung von "Romeo und Julia"
"Guten Morgen, Romeo;
Wie geschlafen?" - "Ach, - so so."
"Und du, süße Julia?"
"Ebenfalls, so la la!" - von Eduard Mörike
Über Frauen und Schönheit
Spiegelbilder - Spiegelungen ...
Der Spiegel
Wie viele Bilder sind in dir gefangen,
Du hoher, alter, goldgerahmter Spiegel.
Wie viele Lächeln blieben in dir hangen.
Wie viele Eitelkeiten schweigt dein Siegel.
O tausend Blicke, die in dir versunken.
O Hände, Leiber! die in dir verborgen.
O all die Ängste, die du eingetrunken
Von schönen Frauen, die sich alternd sorgen.
Ich ahne dich ganz angefüllt mit Dingen.
Ich fürchte oft, dein Glas müsse zerspringen
Vom ewigen Verhalten deiner Träume. —
Doch du bist tiefer als die tiefsten Räume. - Francisca Stoecklin, 1894-1931
...bellezza... - Michelangelo
Geschmückte und geschmünckte
Jungfern
- Friedrich von Logau (Über Schminken und Kosmetik)
An Ihren Spiegel - Paul Fleming
Das Spiegelbild - Annette
von Droste-Hülshoff
Dame vor dem Spiegel - Rainer
Maria Rilke
Im
Spiegelglas - Max Dauthendey
Die Spiegel - Max Dauthendey
Spiegelungen - Rainer Maria Rilke
Licht und Schatten -
Franz Grillparzer
Scherz - Eduard Mörike
An den Mann im Spiegel -
Joachim Ringelnatz
Schöne
Fraun mit schönen Katzen - Joachim Ringelnatz
Lampe und Spiegel - Joachim
Ringelnatz
Frau im Juwelenladen - Rudolf G. Binding
Eine seltsame Kaffee-Gesellschaft
Die Witwe Frau von Gänseschwein,
die lud sich die Gesellschaft ein,
die neulich auf dem Forsthaus war
bei einem Kaffee wunderbar.
Es sitzen da an einem Tisch:
Herr Fischent und Frau Entenfisch,
Herr Hanenhund, Frau Schnauzerhuhn,
die wollen sich recht gütlich tun,
dazu kommt noch Frau Schlangenpatz
mit ihrem Freund Herrn Ratzenkatz.
Sie trinkien viele Tassen leer,
es schmeckt der gute Kuchen sehr.
Dann lecken sie die Teller rein
und putzen sich die Mäuler fein,
sie grüßen sich und sagen:
Auf Wiedersehn in acht Tagen!
Heinrich Hoffmann, 1809-1894
Siehe auch:
- Kuss-Gedichte
- Gedichte zur Verliebtheit
- Gedichte zur Sehnsucht
- Gedichte über Frauen & Männer
- Gedichte über Träume