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Gedichte über Bauwerke, Architektur, Straßen, Plätze, etc.

Sperrt euch ein in große Städte

Sperrt euch ein in große Städte,
Atmet ein die dicke Luft,
Die ein And’rer ausgeatmet –
Unbeschreiblich süßer Duft!
Brauchet dann noch eine Kur,
Eine Morphium-Mixtur,
Und ihr bauet eine Kluft
Zwischen euch und der Natur:
Ach, ihr bauet eure Gruft!

Friederike Kempner, 1828-1904

Mein Dorf

Stille Täler, kleine Leute,
Wie hat uns das Schicksal heute
Mitten ins Getrieb' gestellt!
Jede Seele fasst ein Ahnen,
An die Herzen dringt ein Mahnen
Aus der einst so fernen Welt.

Sorge, die uns gestern drückte,
Freude, die uns einst beglückte,
Ist uns heute armer Tand.
Unser Denken, unser Leben
Ist mit einem hingegeben
An das große Vaterland.

Kräfte, die wir selbst nicht kannten,
Feuer, die verborgen brannten,
Lodern auf in heller Glut.
Und dass wir's mit Augen sehen,
Dieses köstliche Geschehen
Bleibe unser bestes Gut!

Ludwig Thoma, 1867-1921 (im Simplicissimus veröffentlicht am 15.9.1914)

Die Stadt - Theodor Storm
Siehst du die Stadt? - Hugo von Hofmannsthal
Kleine Stadt - Ernst Stadler
Die schöne Stadt - Georg Trakl
Der Gott der Stadt - Georg Heym
Die Vorstadt - Georg Heym
Vorstadt im Föhn - Georg Trakl
Die Kirche - Georg Trakl
Die deutschen Städte - Max von Schenkendorf
Die großen Städte - Hermann von Lingg
Augen in der Großstadt - Kurt Tucholsky

Gesänge an Berlin - Alfred Lichtenstein

Würzburg-Lied: Nennt man mir drei Wunderdinge - Robert Maurmeier
Der Geist von Würzburg - Emanuel Geibel
Als wir jüngst in Regensburg waren - Volkslied
Dresden - Joachim Ringelnatz
London - William Blake
Der Römische Brunnen - Conrad Ferdinand Meyer
Sonette aus Venedig - August von Platen

Baukunst

Alles verleiht beinahe dem Maler die schöne Natur schon,
Baukunst aber erheischt feineren geistigen Sinn:
Pomp, Zieraten und dorische Säulen und gotische Schnörkel,
Spielzeug sind sie, wofern fehlt der geheime Begriff;
Aber ein wirkliches Bauwerk ist ein versteinerter Rhythmus,
Deshalb selten, wie auch selten ein gutes Gedicht.

August von Platen

Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus ... (Friedrich Schiller)


Dieses Haus steh in Gottes Hand.
Herr bewahr es vor Feuer und Brand,
und alle, die gehen aus und ein,
lass dir, o Herr, befohlen sein. (Volksgut)

Zimmerspruch - Ludwig Uhland
Salz und Brot - Friedrich Rückert
Das alte Haus - Christian Friedrich Hebbel

Baukunst nenn ich die Kunst des Geschmacks, weil zwar ein Gedicht wohl ohne Geschmack oftmals, nie ein Gebäude gefällt.

August von Platen

 

 

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