GedichteGedichte

Die Wetterfahne - Frank Wedekind
Das Himmelblau - Ludwig Tieck

 

Morgenrot, Morgenrot - Reiters Morgenlied - Wilhelm Hauff

Das Nordlicht - Elisabeth Kulmann

Wolken

An die Wolken

Es jagen die Stürme
Am herbstlichen Himmel
Die fliehenden Wolken;
Es wehen die Blätter
Des Haines hernieder,
Es hüllt sich in Nebel
Das ferne Gebirg.

O jaget, Ihr Wolken,
In stürmender Eile.
Ihr ziehet nach Süden,
Wo freundlich die Sonne
Den wehenden Schleier
Euch liebevoll schmücket
Mit goldenem Saum.

Mich trieben die Stürme
Des Schicksals nach Norden
Dort mangelt mir ewig
Die Sonne der Freude,
Und nimmer verkläret
Ihr Lächeln die Wolken
Des düsteren Sinnes.

Und darum geleit' ich
Mit Seufzern der Sehnsucht
Euch, luftige Bilder
Der wechselnden Laune
Des ewigen Himmels,
Und flüchtete gerne
Nach Süden mit Euch.

Charlotte von Ahlefeld, 1777-1849

Die Wolken - Carl Leberecht Immermann
The cloud - Percy Bysshe Shelley
Hinüber - Detlev von Liliencron
Das weiße Volk der Sommerwolken - Max Dauthendey
Keine Wolke stille hält - Max Dauthendey
Wolken - Hugo von Hofmannsthal
Die Winterwolke spricht von Schnee - Max Dauthendey
Das Märchen von der Wolke - Rainer Maria Rilke
Der Gesang des Meeres - Conrad Ferdinand Meyer
An die Wolken - Christian Morgenstern
Feldeinsamkeit - Hermann Allmers
Wolken - Hugo Ball
Wolkenspiele - Christian Morgenstern

Die Wolke hängt noch auf dem grauen Wald...

Die Wolke hängt noch auf dem grauen Wald,
Der in dem Wind und Hagel schauernd steht.
Doch frei ist schon das Land und wieder geht
Der Pflug den Gang. Die schwere Peitsche schallt.

Des nassen Bodens Scholle wirft sich auf
Wenn schwer des Pfluges Huf den Acker stampft.
Der Erdgeruch in dünnem Nebel dampft.
Die Kraft der Erde steigt zum Licht hinauf.

Durch das Gewölke glitt ein Sonnenstrahl,
Ein schmales Band. Und wo er immer war,
Ward hell das dunkle Feld und weithin klar
Des Waldes Grenze und das weite Tal.

Ein kurzer Traum. Denn wieder naht geballt
Der Wolken Schar vom Horizont heran.
Der Regen hüllt sich dicht um das Gespann.
Kaum siehst du noch der Pflügenden Gestalt.

Georg Heym, 1887-1912

Regen

Und der Regen fällt

Heut, ums Haus herauf,
Geht die Sonn` nicht auf.
Regen auf den Steinen,
Ihre Bäcklein weinen.
Berglein und die Hecken
Voller Tränen stecken.
Kein Ding hält am Ort,
Nebel trägt es fort.
Weinend kommt die Stund,
Lebwohl sagt der Mund.
Und die Trän` sagt: bleib!
Und das Herz im Leib
Dreht sich schluchzend um,
Nur der Fuß geht stumm.
Weiter rollt die Welt,
Und der Regen fällt.

Max Dauthendey, 1867-1918

Der Regen scheint besessen

Ich hör' den Regen dreschen
Und übers Pflaster fegen.
Der Regen scheint besessen
Und will die Welt auffressen.
Ich muß mich näher legen
Ins Bett zu meiner Frauen.
Wird sich ihr Äuglein regen,
Kann ich ins Blaue schauen.

Max Dauthendey, 1867-1918

Dich erfleht das Land als Segen - August von Platen
Regen in der Dämmerung - Hugo von Hofmannsthal
Des Narren Regenlied - Otto Julius Bierbaum
Fluß im Abend - Ernst Stadler
Il pleure dans mon cœur - Paul Verlaine
La bonne pluie - Stuart Merrill

Regenbogen und seine Farben

Bei einem Springbrunnen - Theodor Körner
My heart leaps up - William Wordsworth

Wind und Sturm - Unwetter

Westwind und Ostwind - Marianne von Willemer - Johann Wolfgang von Goethe (Suleika)
Gedichte über den Wind - Max Dauthendey
Und es fegen dir Wünsche aus Stirn und Haar - Max Dauthendey
Bei den Sturmwinden - Max Dauthendey
An den Sturmwind - Friedrich Rückert
Ostwind und Westwind - Heinrich Heine
Windstille - Friedrich Rückert
An English Breeze - Robert Louis Stevenson
The wind - Robert Louis Stevenson
The Tempest - William Shakespeare
Blow, winds, and crack your cheeks - King Lear - William Shakespeare
An awful tempest mashed the air - Emily Dickinson

Gewitter

Tempête et calme - Jules Verne
Wenn die Wolken sich heiß den Liebeshof machen - Max Dauthendey
Gewitter - Georg Heym
Gewitter - Melanie Ebhardt
La quiete dopo la tempesta - Die Ruhe nach dem Gewitter - Giacomo Leopardi

Nebel

Nebel - Hermann Ferdinand Freiligrath
Nebel - Alfred Lichtenstein
Am Morgen war der Fluß verschwunden - Max Dauthendey
Große Stille - Max Dauthendey
Wo die Nebel brüten im Tal - Paula Dehmel
Nebel - Klabund

Frost, Raureif

Es kamen die Nachtfröste die Bäume zu morden - Max Dauthendey

Schnee und Eis

Die Schneeflocke - Max Dauthendey
Schneeflocken - Max Dauthendey
Neuschnee - Christian Morgenstern
Schnee - Francisca Stoecklin
Ein Klumpen Eis - Max Dauthendey
Schollen Eis - Max Dauthendey

Das Büblein auf dem Eis

Gefroren hat es heuer,
noch gar kein festes Eis.
Das Büblein steht am Weiher
und spricht so zu sich leis:
"Ich will es einmal wagen,
das Eis, es muss doch tragen."
Wer weiß?

Das Büblein stampft und hacket
mit seinem Stiefelein.
Das Eis auf einmal knacket,
und krach! schon bricht es ein.
Das Büblein platscht und krabbelt
als wie ein Krebs und zappelt
mit Arm und Bein.

"O helft, ich muss versinken
in lauter Eis und Schnee,
o helft, ich muss ertrinken
im tiefen, tiefen See!"
Wär' nicht ein Mann gekommen,
der sich ein Herz genommen,
o weh!

Der packt es bei dem Schopfe
und zieht es dann heraus
vom Fuße bis zum Kopfe
wie eine Wassermaus.
Das Büblein hat getropfet,
der Vater hat geklopfet
es aus zu Haus.

Friedrich Güll, 1812-1879

 

Weihnachtsschnee

Ihr Kinder, sperrt die Näschen auf,
Es riecht nach Weihnachtstorten;
Knecht Ruprecht steht am Himmelsherd
Und bäckt die feinsten Sorten.

Ihr Kinder, sperrt die Augen auf,
Sonst nehmt den Operngucker:
Die große Himmelsbüchse, seht,
Tut Ruprecht ganz voll Zucker.

Er streut - die Kuchen sind schon voll -
Er streut - na, das wird munter:
Er schüttelt die Büchse und streut und streut
Den ganzen Zucker runter.

Ihr Kinder sperrt die Mäulchen auf,
Schnell! Zucker schneit es heute;
Fangt auf, holt Schüsseln - ihr glaubt es nicht?
Ihr seid ungläubige Leute!

Paula Dehmel, 1862-1918

 

 

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