Traumbilder - Träume - Wunschträume
Dein Traumbild hat mehr Lieb` als du;
  Du fliehst mich und es eilt mir zu.
  Es eilt zu mir in jeder Nacht,
  Wo mich dein Auge schlaflos macht.
  Und willst du ganz mich schlaflos machen,
  So kommt dein Traumbild mir im Wachen. - Friedrich Rückert, 1788-1866 
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. [Marie von Ebner-Eschenbach]
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort wo die Kinder schläfern, heiß vom Hetzen,
dort wo die Alten sich zu Abend setzen,
und Herde glühn und hellen ihren Raum.
Ich bin zu Hause zwischen Tag und Traum.
Dort wo die Abendglocken klar verklangen
und Mädchen, vom Verhallenden befangen,
sich müde stützen auf den Brunnensaum.
Und eine Linde ist mein Lieblingsbaum;
und alle Sommer, welche in ihr schweigen,
rühren sich wieder in den tausend Zweigen
und wachen wieder zwischen Tag und Traum.
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926) war eine zentrale Figur der literarischen Moderne. Allerdings sind insbesondere einige seiner frühen Gedichte, stark von der Romantik beeinflusst. Das obige Gedicht stammt aus der Sammlung "Mir zur Feier" (1898) und ist eines seiner ersten Werke.
- Kind und Traum - Ball
- Der Traum - Fallersleben
- O Traum der Liebe - Brentano
- Faust Walpurgisnachtstraum - Goethe
- Der Kuss im Traume - Günderrode
- Ich hab im Traum geweinet - Heine
- Im süßen Traum, bei stiller Nacht - Heine
- Im Traum - May
- Der Ersatz für die Träume - Hofmannsthal
- Ein Traum - Uz
Das Tor der Träume
In sanften Angeln geht das Tor der Träume;
Mit Fingern eines Blinden tastest du
Dem leichten Riegel an dem Tore zu
Durch lange Gänge und durch weite Räume.
Im offnen Tor der Wunder und der Träume
Wird leicht dein Fuß, als trüg' er Flügelschuh',
Und auf beglückten Sohlen wandelst du,
Verwirrt und klar, im Schatten heiliger Bäume.
Der Garten winkt; das Paradies! Und hier -
Eva, bist du's? Mein Wunsch, mein Traum, mein Glück,
Im schlanken Ebenmaß der jungen Glieder? -
"Ich bin's!" - Ein Wirbelsturm reißt dich zu ihr
Und hebt dich hoch und schleudert dich zurück, -
Und vor dem Tor der Träume sinkst du nieder! - Hugo Salus, 1866-1929
Ein Traum - Johann Peter Uz
Zauberblick - Joseph, Freiherr
  von Eichendorff 
Hörst du
  wie die Brunnen rauschen...? - Clemens Brentano
Wenn kühl
  der Sommermorgen - Hugo von Hofmannsthal
Im süßen
  Traum, bei stiller Nacht - Heinrich Heine
Träume - Mathilde Wesendonck 
An die Träume - Sophie
  Albrecht
Wenn der lahme Weber
  träumt - Clemens Brentano
Après un rêve - Romain
  Bussine
Im Traum - Karl Friedrich May
Träume in Hellblau- Georg Heym
Traumfabrik Kino - oder: Die Macht der Bilder
schlaflose Nächte
Ein Traum ist unser Leben...
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
Auf Erden hier;
Wie Schatten auf den Wogen schweben
Und schwinden wir
Und messen unsere trägen Schritte
Nach Raum und Zeit
Und sind, wir wissen´s nicht, in Mitte
Der Ewigkeit.
- Johann Gottfried von Herder, 1744-1803

Pygmalion -
  Johann Wolfgang von Goethe
  In der Nacht- Theodor Körner 
  Traumbilder - Heinrich Heine
  Es ist ein Flüstern in der
  Nacht - Theodor Storm
  In stiller, wehmutweicher
  Abendstunde - Heinrich Heine
  Du sollst mich
  liebend umschließen - Heinrich Heine
  Der Kuß im Traume -
  Karoline von Günderrode
  Purpurrote Rosen binden... -
  Rainer Maria Rilke
  Unruhige Nacht - Conrad Ferdinand
  Meyer
  Wie meine Träume
  nach dir schrein - Rainer Maria Rilke
  Morgentau - Adelbert von Chamisso 
Einst erschien sie auch mir, ein bräunliches Mädchen, die Haare
  Fielen ihr dunkel und reich über die Stirne herab,
  Kurze Locken ringelten sich ums zierliche Hälschen,
  Ungeflochtenes Haar krauste vom Scheitel sich auf,
  Und ich verkannte sie nicht, ergriff die Eilende, lieblich
  Gab sie Umarmung und Kuß bald mir gelehrig zurück.
  O wie war ich beglückt! - Doch stille, die Zeit ist vorüber,
  Und umwunden bin ich, römische Flechten, von euch.
  - Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832 
Traumwald
Des Vogels Aug verschleiert sich;
er fällt in Schlaf auf seinem Baum.
Der Wald verwandelt sich in Traum
und wird so tief und feierlich.
Der Mond, der stille, steigt empor.
Die kleine Kehle zwitschert matt.
Im ganzen Walde schwingt kein Blatt.
Fern läutet, fern, der Sterne Chor.
Christian Morgenstern, 1871-1914
Träume, die in deinen Tiefen wallen,
aus dem Dunkel lass sie alle los.
Wie Fontänen sind sie, und sie fallen
lichter und in Liederintervallen
ihren Schalen wieder in den Schoß.
Und ich weiß jetzt: wie die Kinder werde.
Alle Angst ist nur ein Anbeginn;
aber ohne Ende ist die Erde,
und das Bangen ist nur die Gebärde,
und die Sehnsucht ist ihr Sinn.
Rainer Maria Rilke
Der See der Träume
Das Mondlicht flutet voll und bleich 
 
durch dunkle Wolkensäume;
es liegt im fernen Mondenreich
ein See - der See der Träume.
Und alle Tränen, welche je
um Frauenliebe vergossen,
sind leuchtend und still in jenen See,
den See der Träume, geflossen.
Emil von Schönaich-Carolath (1852 - 1908)
Siehe auch:
- Kuss-Gedichte
- Gedichte zur Verliebtheit
- Gedichte zur Sehnsucht
- Gedichte über Frauen & Männer
- Gedichte über Träume
Siehe auch:
 Gedichte
Gedichte Liebesgedichte
Liebesgedichte Impressum
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