Reisegesellschaft
Wo der Schicksalswege
Kreuzen sich soviel,
Und auf eignem Stege
Jeder sucht sein Ziel;
Hoffe nicht, daß einer
Mit dir halte Schritt
Länger, als auf deiner
Bahn ist seine mit.
Näher nur berühren
Hier sich dann und wann
Zwei der Weg` und führen
Auseinander dann.
Und wer eine Weile
Mit dir teilt den Gang;
Hoffe nicht, er teile
Ihn sein Lebelang!
Denke, daß er immer
Noch kann seitwärts gehn,
Eh` im Abendschimmer
Dir die Berge stehn.
Friedrich Rückert, 1788-1866
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