Das Gedicht "Herbst" schrieb Joachim Ringelnatz.
Eine trübe, kaltfeuchte Wagenspur:
 Das ist die herbstliche Natur.
 Sie hat geleuchtet, geduftet, und trug
 Ihre Früchte. - Nun, ausgeglichen,
 Hat sie vom Kämpfen und Wachsen genug. - 
 Scheint's nicht, als wäre alles Betrug
 Gewesen, was ihr entwichen?!
 Das Händesinken in den Schoß,
 Das Zweifeln am eignen, an allem Groß,
 Das Unbunte und Leise,
 Das ist so schön, dass es wiederjung
 Beginnen kann, wenn Erinnerung
 Es nicht klein machte, sondern weise.
 Ein Nebel blaut über das Blätterbraun,
 Das zwischen den Bäumen den Boden bedeckt.
Wenn ihr euren Herbst entdeckt:
 Dann seid darüber nicht traurig, ihr Frauen.
Joachim Ringelnatz, 1883-1934
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