GedichteGedichte

Musiknoten

An die Musik

Musik: Atem der Statuen.       Vielleicht:
Stille der Bilder.       Du Sprache wo Sprachen
enden.       Du Zeit,
die senkrecht steht auf der Richtung vergehender Herzen.

Gefühle zu wem? O du, der Gefühle
Wandlung in was? -: in hörbare Landschaft.
Du Fremde: Musik. Du uns entwachsener
Herzraum. Innigstes unser,

das, uns übersteigend, hinausdrängt, —
heiliger Abschied:
da uns das Innre umsteht
als geübteste Ferne, als andre

Seite der Luft:
rein,
riesig,
nicht mehr bewohnbar.

Rainer Maria Rilke, 1875-1926

 

 

 

Gedichte: