Marienwürmchen, setze dich
Auf meine Hand, auf meine Hand,
Ich tu dir nichts zu Leide.
Es soll dir nichts zu Leid geschehn,
Will nur deine bunten Flügel sehn,
Bunte Flügel, meine Freude.
Marienwürmchen, fliege weg,
Dein Häuschen brennt, die Kinder schrein
So sehre, wie so sehre.
Die böse Spinne spinnt sie ein,
Marienwürmchen, flieg hinein,
Deine Kinder schreien sehre.
Marienwürmchen, fliege hin
Zu Nachbars Kind, zu Nachbars Kind,
Sie tun dir nichts zu Leide!
Es soll dir da kein Leid geschehn,
Sie wollen deine bunten Flügel sehn,
Und grüß sie alle beide!
Aus: Des Knaben Wunderhorn
Achim von Arnim, 1781-1831 und Clemens Brentano 1778-1842
Gedichte:
- Gedichte über Zeit
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