Mutterliebe
Drei Sterne weiß ich, welche Licht
Den letzten Nächten spenden;
Sie leuchten still, sie prahlen nicht,
Es ist kein eitles Blenden.
Das Dunkel lastet tief und schwer,
Was lindert deine Scheue?
Die Sonn` erlosch, doch nimmermehr
Der Stern der M u t t e r t r e u e.
Am Abgrund irrst du, siehst ihn nicht,
In Finsternis verborgen.
Wer zeigt ihn dir? Aus Wolken bricht
Der Stern der M u t t e r s o r g e n.
Wenn alle Welt den Armen läßt,
Und wenn kein Wort ihm bliebe,
Am ew` gen Himmel stehst du fest,
Stern heil`ger M u t t e r l i e b e.
O Mutterliebe, -sorg` und-treu`!
Nie ausgeschöpfte Güte!
Und immer alt und immer neu!
Daß dich die Allmacht hüte!
Carl Leberecht Immermann, 1796-1840
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