Das Gedicht "Der Herbstwind rüttelt die Bäume" schrieb Heinrich Heine.
Der Herbstwind rüttelt die Bäume,
Die Nacht ist feucht und kalt;
Gehüllt im grauen Mantel,
Reite ich einsam im Wald
Und wie ich reite, so reiten
Mir die Gedanken voraus;
Sie tragen mich leicht und luftig
Nach meiner Liebsten Haus.
Die Hunde bellen, die Diener
Erscheinen mit Kerzengeflirr;
Die Wendeltreppe stürm ich
Hinauf mit Sporengeklirr.
Im leuchtenden Teppichgemache,
Da ist es so duftig und warm,
Da harret meiner die Holde —
Ich fliege in ihren Arm.
Es säuselt der Wind in den Blättern,
Es spricht der Eichenbaum:
Was willst du, törichter Reiter,
Mit deinem törichten Traum?
Heinrich Heine, 1797-1856
Gedichte:
- Zeitgedichte
- Liebesgedichte
- Pflanzengedichte Flora
- Tiergedichte Fauna
- Jahreszeiten, Festtage, Monate
Gedichte
Impressum
Datenschutz