Das Gedicht "Ich saz ûf eime steine" schrieb Walther von der Vogelweide.
Ich saz ûf eime steine
 und dahte bein mit beine,
 dar ûf satzt ich den ellenbogen;
 ich hete in mîne hant gesmogen
 daz kinne und ein mîn wange.
 dô dâhte ich mir vil ange,
 wie man zer welte solte leben.
 deheinen rât kond ich gegeben,
 wie man driu dinc erwurbe,
 der keines niht verdurbe.
 diu zwei sint êre und varnde guot,
 daz dicke ein ander schaden tuot.
 daz dritte ist gotes hulde,
 der zweier übergulde.
 die wolte ich gerne in einen schrîn:
 jâ leider desn mac niht gesîn,
 daz guot und weltlich êre
 und gotes hulde mêre
 zesamene in ein herze komen.
 stîg unde wege sint in benomen;
 untriuwe ist in der sâze,
 gewalt vert ûf der strâze,
 fride unde reht sint sêre wunt.
 diu driu enhabent geleites niht,
 diu zwei enwerden ê gesunt.
Walther von der Vogelweide, ca. 1170 - 1230
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