Das Gedicht "Die Pest" schrieb Johann Christoph Friedrich von Schiller.
Eine Phantasie
Gräßlich preisen Gottes Kraft
 Pestilenzen, würgende Seuchen,
 Die mit der grausen Brüderschaft
 Durchs öde Tal der Grabnacht schleichen.
Bang ergreifts das klopfende Herz,
 Gichtrisch zuckt die starre Sehne,
 Gräßlich lacht der Wahnsinn in das Angstgestöhne,
 In heulende Triller ergeußt sich der Schmerz.
Raserei wälzt tobend sich im Bette -
 Giftger Nebel wallt um ausgestorbne Städte,
 Menschen - hager - hohl und bleich -
 Wimmeln in das finstre Reich.
Brütend liegt der Tod auf dumpfen Lüften,
 Häuft sich Schätze in gestopften Grüften -
 Pestilenz sein Jubelfest.
 Leichenschweigen - Kirchhofstille
Wechseln mit dem Lustgebrülle,
 Schröcklich preiset Gott die Pest.
Johann Christoph Friedrich von Schiller, 1759-1805
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