Das Gedicht "Erdbeersträuchlein" schrieb Friedrich Rückert.
Ein Mägdlein an des Felsen Rand
 ein nacktes Erdbeersträuchlein fand,
 von Sturm und Regengüssen
 zerzaust und losgerissen. 
Da sprach das  Mägdlein leise:
 Du arme nackte Waise,
 komm mit mir in den Garten mein, 
 du sollst mir wie ein Kindlein sein. 
Drauf macht' es wohl die Wurzeln los
 und trug das Pflänzchen in dem  Schoss
 und spähte still und wonnig
 ein Plätzchen kühl und sonnig,
 und  wühlte in der Erde
 mit emsiger Geberde,
 und pflanzte nun das Plfänzchen  drein
 und sprach: Das soll dein Bettchen sein.
Und als die Frühlingszeit erschien,
 begann das Pflänzchen schön zu  blühn,
 wie sieben weisse Sterne; 
 das sah das Mägdlein gerne.
 Da wurden  sieben Beeren, 
 als ob's Rubinen wären.
 Seht, sprach's es will nun  dankbar sein, 
 und meint, ich sei sein Mütterlein.
Friedrich Rückert, 1788-1866
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