Elisabeth_an_Ludwig_II

Gefangen

Den Adler vom Felsenhorste
Dort oben in schwindelnder Höh`
Den jagenden Wolken so nahe,
Dem sonnenschimmernden Schnee,

Sie haben ihn eingefangen,
Die stolzen Schwingen gelähmt,
In ewige Fesseln geschlagen,
Bis daß der Tod sich einst grämt.

Geheimnisvoll rauschen die Wellen
Und flüstern es schauernd der Nacht:
» In unserem Schloß hat sich eben
Der Königsaar umgebracht «

Klagend umkreist die Möwe
Den Spiegel des lieblichen Sees
Zur Zeit der blühenden Rosen,
Zur Zeit des bitteren Wehs.

Für König Ludwig II von Bayern - nach dessen Tod im Starnberger See am 13. Juni 1886
von seiner Cousine, Kaiserin Elisabeth (Sissi)

 

 

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Ein Gedicht ist ein Text oder eine gesprochene Darbietung, die rhythmische und sorgfältig ausgewählte Sprache verwendet, um Ideen, Gefühle oder eine Geschichte auszudrücken, oft mit Bildern und Klängen. Dichter verwenden in ihren Schriftstücken poetische Stilmittel wie Reime, Metrum und Zeilenumbrüche, um Rhythmus und Bedeutung zu schaffen, die Gefühle hervorrufen und die Fantasie des Lesers anregen können. Gedichte können jede Länge, jedes Thema und jeden Stil haben, von gereimten Versen bis hin zu freier Prosa.

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