Das Gedicht "Des Morgens" schrieb Friedrich Hölderlin.
Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher
   Eilt schon die wache Quelle; die Buche neigt
   Ihr schwankes Haupt und im Geblätter
   Rauscht es und schimmert; und um die grauen
Gewölke streifen rötliche Flammen dort,
   Verkündende, sie wallen geräuschlos auf;
   Wie Fluten am Gestade, wogen 
   Höher und höher die Wandelbaren.
Komm nun, o komm, und eile mir nicht zu schnell,
   Du goldner Tag, zum Gipfel des Himmels fort!
   Denn offner fliegt, vertrauter dir mein
   Auge, du Freudiger! zu, solang du
In deiner Schöne jugendlich blickst und noch
   Zu herrlich nicht, zu stolz mir geworden bist;
   Du möchtest immer eilen, könnt ich,
   Göttlicher Wandrer, mit dir! - doch lächelst
Des frohen Übermütigen du, daß er
   Dir gleichen möchte; segne mir lieber dann
   Mein sterblich Tun und heitre wieder
   Gütiger! heute den stillen Pfad mir .
Friedrich Hölderlin, 1770-1843
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