Das Gedicht "Träume der Jugend" schrieb Johann Goittfried Herder.
Fliegt, Ihr meiner Jugend Träume,
 Flattert, leichtbeschwingte Reime,
 In mein frohes Jugendland,
 Wo ich unter dichten Bäumen,
 In der Muse sel'gen Träumen
 Wahrheit suchte, Bilder fand.
Gleich den bunten Schmetterlingen
 Schlüpften mir auf leichten Schwingen
 Manche, manche längst vorbei;
 Andre sind mir treu geblieben,
 Und so bleib' ich Euch, Ihr Lieben,
 Auch mit Herz und Seele treu. 
Ach, in Deinen Schooß versunken
 Sind die Welten, die ich trunken
 In Dir sahe, Silbersee.
 Schlummert sanft! denn auch in jenen
 Luftgefärbten hellen Scenen
 Winket mir der Wahrheit Höh.
Flieht, Ihr meiner Jugend Träume,
 Flattert, leichtbeschwingte Reime,
 In die Hand der Jugendzeit!
 Träume sind wir, denen Schatten
 Sich mit Licht und Wahrheit gatten,
 Und die auch der Traum erfreut.
Johann Gottfried Herder, 1744-1803
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