Das Gedicht "Schlägerlied" schrieb Wilhelm Hauff.
 Brüder, auf! erhebt die Klingen,
   Laßt sie hell und freundlich blinken,
   Stoßt auf ihre Siege an;
   Lasset uns zu ihrem Preise
   Lieder weihn nach alter Weise,
   Denn die Klinge ziert den Mann. 
   Zu bewahren seine Ehre,
   Zieht der Bursch die blanke Wehre,
   Schwingt den Schläger frank und frei;
   Denn das ist ja Burschenadel,
   Daß die Ehre ohne Tadel,
   Ohne Schmach der Name sei. 
   Ja! wie in der Vorzeit Tagen
   Darf der freie Bursch es wagen:
   Fordern seines Feindes Blut.
   Tief verachtet er den Feigen,
   Er darf Männerkraft noch zeigen,
   Darf noch zeigen Heldenmut. 
   Und im festgeschmückten Saale
   Bei des Burschen Bundesmahle
   Blinkt der nie besiegte Stahl,
   Gibt dem Burschen neue Weihe,
   Der beim Landesvater Treue
   Schwur mit klingendem Pokal. 
   Wird ein altes Haus begleitet,
   Das mit schwerem Herzen scheidet
   Aus der lieben Musenstadt:
   Trägt ein Fuchs, als Waffenträger,
   Vor ihm her den blanken Schläger,
   Den er forsch geführet hat. 
   Ist ein Bruder abgeschieden
   Dorthin zu dem ew'gen Frieden
   Bei der alten Väter Schar:
   Schmücken wir, zur Todesfeier,
   Seines Sarges schwarze Schleier
   Mit dem blanken Schlägerpaar. 
   So in Burschenfreud und -leide
   Blinkst du, seine Augenweide,
   Schöner Hieber, in der Luft.
   Mag's zu Lust und Trauer führen,
   Du mußt seine Würde zieren
   Beim Gelage, bei der Gruft. 
   Drum so laßt sie freudig blinken,
   Rufet: Hoch Germanias Klingen,
   Die noch keiner weichen sah!
   Selbst dem Teufel gegenüber
   Ziehn wir blank Germanias Hieber,
   Fallen aus – pro patria. 
gesungen für Tübingens Burschen 
   (Weise: Schön ist's, unter freiem Himmel...) 
Wilhelm Hauff, 1802-1827
Gedichte:
- Gedichte über das Leben
- Gedichte über den Mensch
- Gedichte über das Alter
- Naturgedichte
- Freundschaftsgedichte
 Gedichte
Gedichte Impressum
 Impressum Datenschutz
 Datenschutz