Das Gedicht "An den Schlaf" schrieb Johann Wolfgang von Goethe.
 Der du mit deinem Mohne
 Selbst Götteraugen zwingst
 Und Bettler oft zum Throne,
 Zum Mädchen Schäfer bringst,
 Vernimm: Kein Traumgespinste
 Verlang ich heut von dir.
 Den größten deiner Dienste,
 Geliebter, leiste mir.
An meines Mädchens Seite
 Sitz ich, ihr Aug spricht Lust,
 Und unter neid'scher Seide
 Steigt fühlbar ihre Brust;
 Oft hatte meinen Küssen
 Sie Amor zugebracht,
 Dies Glück muß ich vermissen,
 Die strenge Mutter wacht.
Am Abend triffst du wieder
 Mich dort, o tritt herein,
 Sprüh Mohn von dem Gefieder,
 Da schlaf die Mutter ein:
 Bei blassem Lichterscheinen,
 Von Lieb Annette warm
 Sink, wie Mama in deinen,
 In meinen gier'gen Arm.
Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832
Gedichte:
- Gedichte über das Leben
- Gedichte über den Mensch
- Gedichte über das Alter
- Naturgedichte
- Freundschaftsgedichte
 Gedichte
Gedichte Impressum
 Impressum Datenschutz
 Datenschutz