Das Gedicht "Vom Kirschbaum" schrieb Ferdinand Avenarius.
 Ist alles ganz kahl und still,
   nicht mal im Grase sich's regen will.
   steht alles geduckt,
   klappert im Frost und muckt
   mit dem Winter. Der putzt es mit Rauhreif auf,
   aber keines gibt was drauf.
   Doch im Garten
   sagt einer: " Ich kann warten."
   Ist jemand, du kennst ihn wieder kaum,
   so dünn ist er worden: der Kirschenbaum.
   Schläft er nicht?
   Trau einer dem Wicht!
   Heute Mittag, um Uhre eins
   gab's mal ein Pröbchen Sonnenscheins:
   Darin - ich habe
   das deutlich gesehn -
   mit seinen Knospen
   fingerte der alte Knabe,
   ein wenig vorsichtig und geziert,
   wie man Badewasser probiert.
   Und über seine Runzeln
   ging ein Schmunzeln.
Ferdinand Avenarius, 1856-1923
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