Das Gedicht "Verschwiegenheit" schrieb Johann Wolfgang von Goethe.
Wenn die Liebste zum Erwidern
 Blick' auf Liebesblicke beut,
 Singt ein Dichter gern in Liedern,
 Wie ein solches Glück erfreut!
Aber Schweigen bringet Fülle
 Reicheren Vertrauns zurück;
 Leise, leise! Stille, stille!
 Das ist erst das wahre Glück.
Wenn den Krieger wild Getöse,
 Tromml' und Pauken, aufgeregt,
 Er den Feind in aller Blöße
 Schmetternd über Länder schlägt,
 Nimmt er wegen Siegsverheerung
 Gern den Ruhm, den lauten, an,
 Wenn verheimlichte Verehrung
 Seiner Wohltat wohlgetan.
Heil uns! Wir verbundne Brüder
 wissen doch, was keiner weiß;
 Ja, sogar bekannte Lieder
 Hüllen sich in unsern Kreis.
 Niemand soll und wird es schauen,
 Was einander wir vertraut:
 Denn auf Schweigen und Vertrauen
 Ist der Tempel aufgebaut.
(Freimaurergedicht)
Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832
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