Gedichte Freundschaft - Zuneigung - Nächstenliebe

Gedichte über Freundschaft, Zuneigung, Nächstenliebe Der Freund - Joseph Freiherr von Eichendorff, 1788-1857 Wer auf den Wogen schliefe, Ein sanft gewiegtes Kind, Kennt nicht des Lebens Tiefe, Vor süßem Träumen blind. Doch wen die Stürme fassen Zu wildem Tanz und Fest, Wen hoch auf dunklen Straßen Die falsche Welt verläßt: Der lernt sich wacker rühren, Durch Nacht und Klippen hin Lernt der das Steuer führen Mit sichrem, ernstem Sinn. Der ist vom echten Kerne, Erprobt zu Lust und Pein, Der glaubt an Gott und Sterne, Der soll mein Schiffmann sein! Wahre Freundschaft soll nicht wanken Wahre Freundschaft soll nicht wanken, wenn sie gleich entfernet ist; lebet fort noch in Gedanken und der Treue nicht vergißt. Keine Ader soll mir schlagen, da ich nicht an dich gedacht; ich will für dich Sorge tragen bis zur späten Mitternacht. Wenn der Mühlstein traget Reben und daraus fließt kühler Wein; wenn der Tod mir nimmt das Leben: hör ich auf dir treu zu sein... Volksweise, mündlich überliefert

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